Herr-Gotts-Winkel

Kult-UR-Erscheinung

Archäologische Funde und schriftliche Dokumente belegen, dass der Herrgotts-Winkel ab dem Mittelalter seinen Einzug in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz hielt.

In katholischen Familien findet man meist in der Ecke der Wohnstube den dargestellten leidenden Christus am Kreuz, als historisches Symbol vom Tod und der Auferstehung Jesu Christi.

In grossbäuerlichen Wohnstuben war dies früher oftmals der Ersatz für die Kirche, eine Art Altar und vielfach nach Osten – nach Jerusalem ausgerichtet. Ein Platz der Zuversicht und des Schutzes für das Haus.

Meine Geschichte mit dem Kreuz
Vor vielen Jahren trug auch ich um meinen Hals ein goldenes Kreuz mit Christus, als ein starkes Bekenntnis zur christlichen Kultur und der Liebe zu Gott.

Eines Tages sprach mich ein lieber Freund auf mein goldenes Kreuz an und fragte mich, weshalb ich den gekreuzigten Jesus am Hals tragen würde?

Er fragte mich desweiteren, ob ich schon mal in mir gelauscht hätte, was der wirkliche Grund ist, weshalb ich das Kreuz trage? Wie es sich für mich denn anfühlt, mich mit einem Kreuz des Leidens zu schmücken? Ist Gott wirklich für Dich mit diesem Kreuz verbunden?

Hast Du schon mal in Dir bewegt, weshalb am Karfreitag das  Symbol des Kreuzes bzw. des Kreuztodes von Jesus Christus in ganz besonderer Weise immer wieder nachempfunden wird, obwohl Jesus auferstanden ist?

Weshalb wird kein Symbol der Auferstehung in den Kirchen, in den Wohnstuben oder als Schmuck getragen? Überall zeigt sich nur der Tod. Doch das Leben lebt und pulsiert in allem. Gott lebt in allem.

Wie wirkt ein trauriges Gesicht auf dich und was bewirkt ein strahlendes Gesicht in dir?

Betrachte mal ein gleichschenkeliges Kreuz und das nicht Gleichschenkelige der Kirche.

Wenn du diesem Gekreuzigten Bild Ehre erweist, verehrst Du auch die damit verbundene Situation und die Person des Abgebildeten!

Viele Fragen warteten auf Antworten
Nach all diesen Fragen und Worten und Erläuterungen, war ich ent-setzt! Es bedeutete für mich, ich konnte auf dem Stuhl, auf dem ich bislang zuversichtlich gesessen war, nicht mehr sitzenbleiben. Ich musste meinen Standort verlassen.

Ich stand in diesem Moment an einer Weg-Kreuzung. Und etwas in mir durchkreuzte meine bisherigen Glaubensvorstellungen.

Es dauerte etliche Wochen, bis ich mich mit diesen Gefühlen in mir, welche die Fragen ausgelöst haben, anfreunden konnte, indem ich mich mit den elementaren Fragen zum Leben nicht nur auseinander setze, sondern zusammensetzen musste.

Das Leben mit dem Kreuz – verursacht es eventuell auch Kreuz-Schmerzen, wenn den falschen Glaubenssätzen gefolgt wird?

Es war eine bewegte Zeit des Forschens und des innerlichen Hinterfragens. Und ich erkannte in mir, dass wenn ich mich mit Gott verband, ein wunderbares Schwingen und Vibrieren in meinem Organismus einsetzte, das war so lebendig.

Interessante Erkenntnisse
Ich spürte in mir, dass ein gleichschenkeliges Kreuz sehr harmonisch in mir wirkte, ich fühlte mich zu Himmel und Erde und in die vier Himmelsrichtungen gleichermassen ausgerichtet und beim Hinblick auf die gleichen Seiten des Kreuzes eine starke Ausgeglichenheit und starke Kraft in meiner Herzmitte.

Dagegen wenn ich mich innerlich mit dem Kreuz von der Kirche verband, entstand eine Stimmung von Ungleichgewicht, als wäre ein Teil überproportional vertreten und der andere Teil benachteiligt.

Nach dem ich mich immer wieder mit meinem goldenen Kreuz befasst habe, erfühlte ich auch, dass hier dem Tod gegenüber dem Leben ein Übermass zu geschrieben wird, was zugleich die Person Jesus auf der Erde inhaftierte, obwohl er doch in die Höhen aufgestiegen war und dies uns zum Vorbild dienen sollte.

Im Sinne eines Schlüssels zur Erlösung und Aufforderung an den Menschen – der „alte“ Mensch stirbt und der bewusst werdende Mensch kennt seine göttliche Herkunft und seine Seele ruft: „Ich und der Vater sind eins.“

Bald darauf habe ich mein goldenes Kreuz mit einem sehr innigen Ritual den Wassern der Isar in München übergeben.

Mein Herrgotts-Winkel wurde neu beleuchtet
Erst viel später habe ich erkannt, dass dieses Gespräch mit meinem Freund eine kleine Einweihung in die Schöpfungsgeschichte war und mein Leben und mein Gottesbild sehr veränderte.

Mein innerer Herrgottswinkel wurde dadurch neu beleuchtet und es wurde  mir aufgezeigt, wie sehr sich innerliches forschen lohnt und wie wichtig es ist, Worte zu erspüren und zu erfühlen, um sie dann zu erfüllen.

Ebenso wurde mir bewusst, dass oftmals in einem gesprochenen Wort eine reichende Hand verborgen ist, die es anzunehmen gilt, auch wenn sich anfänglich alles dagegen wehrt. Wird der Freischritt gewagt, um hinter die bisherigen Wege zu schauen, zeigt sich so manches in einem völlig anderen Licht.

Für mich war dieses Erlebnis ein grosser Schritt in die richtige Richtung und der Beginn, am inneren Forschen Freude zu gewinnen.

In unserem Haus gibt es mittlerweile viele Herr-Gotts-Winkel, jedoch völlig neuer Art.

Im Eingangsbereich das OM – der Urlaut der Göttin und eine Statue der Durga auf dem Löwen sowie etliche kleine Naturwichtel.

Die Sonne als Ur-Symbol für das Leben, die wärmende Liebe und das Licht.

Drei Spinnennetze aus Weide, zur Ehrung der Spinne, die wachsam in der Mitte ihres Netzes sitzt, Fäden spinnt in alle Himmelrichtungen und aus dem Zentrum alles im Bewusstsein hat.

Sonnig goldene spiralige Energie aus Ton, eine Zeichnung des Gottes Cernunos von SHIN, Edelstein-Kugeln und ein kleines Baum-Naturwesen.

Lebendige Farben und Formen, das Licht, der Rebstock, ein Natur-Edelstein und farbige Blüten.

Spiralige Energie aus Ton, blaues Licht auf der Birke, dem Baum der Göttin und zwei Holzraben, als Symbol für Bhairava und Bhairavi, Gott und Göttin im Verborgenen.

Wie wirken diese Herr-Gotts-Winkel auf Dich?
Wenn Du einen Impuls spürst, lausche darauf
und wenn Dein Herz pocht, 
dann setze ihn um.

Es ist an der Zeit, dass wir anstelle des Todes
mehr Zeichen für das Leben
in die Welt setzen.